PULVERBESCHICHTUNGSANLAGEN

Farbbeschichtungen und spezielle Effekte für eine ansprechende Optik.

Pulverbeschichtung bedeutet, dass elektrisch leitende Materialien wie Stahl, verzinkter Stahl, Zink-Druckguss oder Aluminium mit Pulverlack beschichtet werden. Das anhaftende Pulver wird mit hoher Hitze eingebrannt. Im Vergleich zur Nasslackierung, die generell in mehreren Schichten erfolgt, gibt es bei der Pulverbeschichtung nur eine einzige Schicht, die dicker und widerstandsfähiger ist.

Damit eine Pulverbeschichtungsanlage qualitativ hochstehende Ergebnisse erzeugen kann, braucht es Präzision bis ins Detail, von Anfang an.

Ablauf der Pulverbeschichtung

  • Werkstücke leitfähig an entsprechend passenden Stellen befestigen gleichzeitig erfolgt die Erdung für den Beschichtungsprozess
  • Entfettung Werkstücke in einer Waschanlage. Teile, die zu gross sind, werden von Hand gereinigt, Trocknung geschieht mit Umluft bei etwa 80 – 100 °C
  • Die Beschichtung wird nun mit Pulverpistolen aufgebracht. Die Pulverwolke wird ionisiert und so von den gegensätzlich geladenen Werkstücken angezogen und zum Haften gebracht. Die Absauganlage in der Pulverkabine fängt das überschüssige Pulver in speziellen Filtern auf. Durch diese Filter kann das Pulver umweltfreundlich wiederverwendet werden
  • Die Gestelle mit den pulverbedeckten Werkstücken gelangen anschliessend über die Förderanlage in den Kammerofen, in welchem für 20-30 Minuten bei 160-200 °C das Aufschmelzen des Pulverlacks, das sogenannte „Vernetzen“ oder auch „Einbrennen“, erfolgt. Nach dem die Teile abgekühlt sind, werden diese von den Gestellen genommen, kontrolliert und transportbereit verpackt zur Abholung bereitgestellt.

ALUMINIUM PULVERBESCHICHTET

DIE ALUMINIUM-PULVERBESCHICHTUNG BIETET EINE STARKE SCHUTZSCHICHT

In den meisten Fällen ist die Pulverbeschichtung für Aluminium die beste Lösung, da Sie im Vergleich mit der Nasslackierung eine Menge Vorteile bietet. Die Beschichtung sorgt dafür, dass sich eine starke Farbschicht über dem Aluminium bildet. Das sogenannte Einbrennen ist der Grund für die stärkere und weniger anfällige Lackschicht.

Das Werkstück ist durch diese Pulverbeschichtung vor dem Einwirken von Salzen oder chemischen Stoffen geschützt.

Dies macht eine Pulverbeschichtung unverzichtbar und ideal, wenn man das Aluminium in Umgebungen einsetzt, wo es Umwelteinflüssen standhalten muss.

ZUSÄTZLICHER VORTEIL DER ALUMINIUM-PULVERBESCHICHTUNG: UMWELTFREUNDLICH

Neben der Schutzwirkung hat die Pulverbeschichtung einen weiteren grossen Vorteil: die Pulverbeschichtung ist wesentlich umweltfreundlicher als das Nasslackieren. Beim Lackieren wird Farbe verwendet, der ein Lösungsmittel zugesetzt ist. Dieses Lösungsmittel sorgt dafür, dass die Farbe bis zum Auftragen in einem flüssigen Zustand bleibt. Nach dem Auftragen löst sich das Mittel auf und die Farbe kann aushärten.

Im Gegensatz dazu wird für eine Pulverbeschichtung kein Lösungsmittel verwendet. Die Pulverbeschichtung von Aluminium erfolgt durch einen sogenannten elektrostatischen Prozess. Das negativ geladene Pulver wird auf ein positiv geladenes Aluminiumobjekt aufgebracht. Der elektrostatische Effekt sorgt für eine kurzzeitige Haftung der Farbe, danach wird sie in einem Ofen erhitzt. Die Beschichtung hat sodann die Möglichkeit auszuhärten, und zwischen der Beschichtung und dem Werkstück wird eine feste Verbindung gebildet.

Da hier bei dem elektrostatischen Prozess keine Chemikalien beteiligt sind, ist es eine umweltfreundlichere Lösung in Bezug auf das Arbeiten mit traditionellen Farben.

Lückenlose Qualitätssicherung

Gerade für die Anwendung in der Architektur werden die Produktserien von den Pulverlack- Herstellern der Kontrolle und Zertifizierung durch Gütegemeinschaften (siehe Normen, Links) unterstellt. Die Gütegemeinschaften und deren akkreditierte Prüfinstitute setzen und überwachen die Einhaltung von Prüfstandards, die sowohl für die Beschichtungsbetriebe als auch für Hersteller der Pulverlacke Gültigkeit haben. Die Qualitätskette beginnt bei der Erst- und Zwischenprüfung neuer und bestehender Pulverlackformulierungen auf ihre Langzeiteignung und setzt sich durch vielfältige Kontrollen bei den Beschichtungsbetrieben fort. Da für eine hochwertige Oberflächenveredelung auch die fachgerechte Vorbehandlung der Werkstückoberfläche wichtig ist, werden u. a. Vorbehandlungs- und Konversionsschicht- Bäder mindestens einmal täglich hinsichtlich der Zusammensetzung und Temperatur geprüft. Zwischen Vorbehandlung und Veredelung sind nicht mehr als 24 Stunden vorgesehen. Vor der Beschichtung muss die angelieferte Pulverlackqualität vom Beschichtungsbetrieb unter Produktionsbedingungen auf Musterblechen hinsichtlich Gleichmässigkeit, Überein- Stimmung mit dem gewünschten Farbton (Grenzmuster!), sowie der Erfüllung weiterer Anforderungen der Gütegemeinschaften überprüft werden.

Die Dokumentation und Aufbewahrung der Prüfergebnisse aus der Eigenüberwachung sind eine Pflichtübung für gütezertifizierte Beschichter.

Vom Beschichtungsbetrieb ist auch die fachgerechte Lagerung des Beschichtungspulvers entsprechend den Vorgaben des Herstellers sowie die Einhaltung der Objekttemperaturen im Einbrennofen zu gewährleisten. Einbrennöfen verfügen bei zertifizierten Betrieben in der Regel über mindestens drei eingebaute Umlufttemperaturfühler, deren Werte kontinuierlich aufgezeichnet werden. Zudem wird die Beschichtung mehrmals täglich hinsichtlich Schichtdicke und Glanz geprüft.

Lagerung und Reinigung

Fertig beschichtete Werkstücke werden durch entsprechende Verpackung geschützt. Als Schutz- und Trennlage zwischen Profilen oder Blechen sollten flächige Schaumfolien frei von Strukturen gewählt werden.

Fertig beschichtete palettierte Ware, die Baustellenseitig bis zum Einbau gelagert werden muss, sollte in gut durchlüfteten wasserabweisenden Schutzfolien verpackt sein, um die Entstehung von Mikro Klimata und damit einhergehend eine Kondensatbildung zu verhindern. Nach dem Einbau schützen entsprechende Schutzfolien vor abrasiven Stäuben oder Bauchemikalien wie Mörtel oder Klebstoffen. Die Folien müssen sich auch nach längerer Sonneneinstrahlung rückstandsfrei und komplett von der Beschichtung abziehen lassen. Grundreinigungen werden meist vom Metallbaubetrieb vorgenommen und sollten ausser Wasser und Schwamm nur neutrales Reinigungsmittel, nicht aber abrasive Zusätze enthalten. Trocknung mit fuselfreien Baumwolltüchern hat stets mit nur leichtem Druck zu erfolgen, um ein Aufpolieren vor allem matter Pulverlacke zu unterbinden. Entsprechende Reinigungshinweise werden von den Pulverlackherstellern bereitgestellt.

Regelmässige Unterhaltsreinigungen sollte je nach den Standortbedingungen bemessen werden und erfolgen in der Regel alle zwei Jahre. Reinigungen verhindern physikalisch-chemische Wechselwirkungen zwischen Lackober- Fläche und Atmosphärilien und halten und sorgen für dauerhaft ästhetisches Aussehen der Fassade.